AGDW beim Auftakt zur „Rettungskette für Menschenrechte“ dabei

30.04.2021

Am Samstag, dem 24.04.2021, fand in Stuttgart eine Auftaktaktion für die „Rettungskette für Menschenrechte“ statt.
Aufgerufen dazu hatten, neben dem AGDW e.V., der Arbeitskreis Asyl Stuttgart, der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg, die Seebrücke Stuttgart, die Initiative just human, der Verein Salamaleque und andere.

Gerade in Zeiten von Corona dürfen die Geflüchteten nicht vergessen werden!
Erst letzte Woche waren bei einem Seenotunglück mehr als 100 Menschen im Mittelmeer ertrunken! Seit 2015 sind 21.497 Menschen im Mittelmeer ertrunken!

Der AGDW e.V. unterstützt die Forderung nach sicheren Fluchtwegen und besseren Bleibeperspektiven für Geflüchtete!

Einen Artikel der Stuttgarter Nachrichten zu dieser Aktion finden Sie hier:  Menschenkette von Hamburg bis zum Mittelmeer: Vermisste Flüchtlinge bekommen ein Gesicht in Stuttgart


 

Sozialpreis für ein Projekt zur Unterstützung geflüchteter Familien mit Kindern mit Behinderung

28.04.2021

In der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete am Stuttgarter Nordbahnhof, die von Mitarbeiter*innen der AGDW betreut wird, sind überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern mit Behinderung untergebracht. Diese benötigen besonders viel Unterstützung. Sei es bei der Vermittlung und Finanzierung von Hilfsmöglichkeiten, bei Anträgen an die Pflegekasse u. ä. oder dem Kontakt mit Behörden, Ärzten, Schulen etc. Dabei gibt es große Unterschiede beim Umfang der Hilfsleistungen welche die Familien in Anspruch nehmen können, je nachdem, ob die Familien sich noch im Asylverfahren befinden oder im Besitz eines Aufenthaltstitels sind. Sowohl der zeitliche Aufwand als auch das notwendige Know-how dafür übersteigt immer wieder die Kapazitäten des Sozialdienstes.

Aus diesem Grund hat das BHZ Stuttgart in Kooperation mit den Mitarbeiter*innen der AGDW ein Projekt konzipiert, das jetzt einer der Gewinner des Sozialpreises der Berthold-Leibinger-Stiftung geworden ist. Eines der Ziele des BHZ ist es dabei, Engagierte mit Fluchterfahrung oder mit Migrationshintergrund zu gewinnen, die als Vermittler fungieren, nachdem sie entsprechend geschult worden sind. Die Engagierten sollen dafür sowohl ihre Sprachkenntnisse einbringen als auch eigene Erfahrungen und Sensibilität für die kulturellen Hintergründe der Geflüchteten.
Ende dieses, Anfang nächsten Jahres soll das Projekt umgesetzt werden. Das Preisgeld der Stiftung ermöglicht es jetzt, das Projekt in Ruhe zu entwickeln.

Einen kurzen Bericht zu dem Vorgängerprojekt in der GU Nordbahnhof, ebenfalls mit Unterstützung des Sozialdienstes der AGDW durchgeführt vom BHZ, sowie einen theoretischen und strukturellen Blick auf die Situation geflüchteter Familien mit Kindern mit Behinderung können Sie hier lesen: Flucht und Behinderung

Ebenso einen Artikel der Stuttgarter Zeitung vom 07.03.2021: Manche behinderten Kinder bleiben ohne Pflegegeld


 

Einladung zur Schulung Ehrenamtlicher Vormünder

13.04.2021

Die Arbeitsgemeinschaft für die eine Welt e.V. Stuttgart und das Jugendamt Stuttgart laden ganz herzlich ein zu der Schulung
Ehrenamt Einzelvormundschaft
für ein unbegleitetes minderjähriges geflüchtetes Kind bzw. einen jungen Menschen

Die Schulung umfasst 7 Abende (im Zeitraum vom 29.04.2021 bis zum 01.07.2021) mit folgenden Themen:
– Was ist meine Aufgabe als Vormundin oder Vormund
– Mündel – Kinder mit Vergangenheit und Zukunft
– Was passiert eigentlich bei Gericht
– Trauma und Lebenswelt von jungen Geflüchteten

Die Schulung wird voraussichtlich digital über „Zoom“ durchgeführt.
Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung unter der E-Mailadresse von Jens Peter: jens.peter@agdw.de

 Die Einladung mit der ausführlichen Beschreibung der Schulung können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen.


 

AGDW e.V. beim Protestcamp der Seebrücke Stuttgart am 06.03.2021 auf dem Marienplatz Stuttgart

24.03.2021

Am Wochenende, vom 06.03-07.03.2021, rief die Seebrücke Stuttgart zu einem Protestcamp auf dem Marienplatz auf!
Der AGDW e.V. war am Samstag mit einem Informationsstand vertreten. Von 9 Uhr morgens an waren wir Mitabeiter*innen vor Ort und halfen dabei, das Camp aufzubauen.
Unter anderem wurde ein Zelt des UNHCR aufgestellt, wie es in den Flüchtlingscamps an den EU-Außengrenzen genutzt wird.
Auch ein originales Schlauchboot aus dem Mittelmeer, bestückt mit diversen Vermisstenanzeigen, war zu sehen.
Einige unserer Klient*innen waren von früh morgens an dabei, um beim Aufbau zu helfen und später als Ordner darauf zu achten, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden.
Der Tag war mit Kundgebungen, Tanzeinheiten sowie Musik vielfältig gestaltet. Trotz Corona war die Aktion gut besucht.

Beim Protestcamp ging es vor allem darum, kurz vor der Landtagswahl, auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam zu machen. Auch in Coronazeiten darf dies nicht in Vergessenheit geraten! Die Fluchtrouten sind gefährlicher denn je!
Die Seebrücke setzt sich für „Sichere Häfen“ ein. Es soll ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete geben. Außerdem ist ein Ziel, die Legalisierung der Seenotrettung sowie sichere Fluchtwege und Bleibeperspektiven für Geflüchtete zu schaffen!

Um die Forderung zu unterstreichen, haben von Samstag auf Sonntag einige Menschen auf dem Marienplatz gecampt. Dabei sollte vor allem an die über 10.000 Menschen gedacht werden, die an den europäischen Außengrenzen dazu verdammt sind, auch bei Sturm, Regen und Kälte, in Zelten zu leben.

Wir bedanken uns für den Aufruf zum Protestcamp der Seebrücke Stuttgart und für das zahlreiche Kommen aller Besucher*innen!

Wir verweisen auf die noch laufende Postkarten-Aktion der Seebrücke. Die Karten sind auf der Vorderseite mit beeindruckenden Bildern zum Thema Flucht versehen und auf der Rückseite mit einem Aufruf an die neue Landesregierung, zu handeln. Hierbei können verschiedene Wünsche angekreuzt und die Karten dann an die neue Landesregierung verschickt werden. Danke für diese großartige und kreative Idee!
Die Postkarten gibt’s bei der Seebrücke Stuttgart.
Bei Interesse hier melden: Lokalgruppe Stuttgart – Seebrücke (seebruecke.org)


 

Wohlfahrtsverbände fordern diskriminierungsfreien Zugang zu Sozialleistungen für EU-Bürger*innen

23.03.2021

Der Paritätische Wohlfahrtsverband bewertet die Ergebnisse einer von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) veröffentlichten Umfrage, nach der EU-Ausländer*innen bei der Beantragung von Sozialleistungen oder von Kindergeld einer diskriminierenden und zum Teil rechtswidrigen Behördenpraxis ausgesetzt sind, als skandalös und warnt vor strukturellem Rassismus in Jobcentern und Familienkassen.

Nach der am 16.03.2021 veröffentlichten Umfrage berichtet fast die Hälfte der rund 400 bundesweit befragten Beratungsstellen von Fällen, in denen EU-Bürger*innen aus Osteuropa bereits in der Eingangszone von Jobcentern abgewiesen worden seien und somit keinen Antrag auf „Hartz IV“ stellen konnten.
Die Abweisung passiere häufig pauschal ganz ohne Begründung oder mit dem Hinweis, ihre Deutschkenntnisse wären nicht ausreichend oder eine dolmetschende Person wäre nicht dabei – was eindeutig rechtswidrig sei, erläutert Natalia Bugaj-Wolfram, Referentin für Migrationssozialarbeit beim Paritätischen Gesamtverband.
Gelinge die Antragstellung, würden von EU-Bürger*innen oft unverhältnismäßig hohe Anforderungen an das Vorlegen von Dokumenten gestellt. Teilweise würden aufstockende Leistungen trotz belegtem Erwerbstätigenstatus verweigert.
“Ich weiß nicht, ob das, was wir aus den Jobcentern hören, bereits struktureller Rassismus ist. Wenn nicht, ist es auf jeden Fall recht nahe daran”, warnt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.

Link zur 
Zusammenfassung der Umfrageergebnisse, die sich auf den Zeitraum Juni 2019 bis Juni 2020 beziehen


 

Kampagne des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg zur Landtagswahl

19.01.2021

Zur Landtagswahl in Baden-Württemberg am 14. März 2021 möchte der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg den gesellschaftlichen Wert sozialer Arbeit sichtbar machen und den Blick der Kandidat*innnen, aber auch der Wähler*innen, auf die Herausforderungen lenken, mit denen die Mitarbeiter*innnen der Mitgliedsorganisationen täglich konfrontiert sind.

Ein dazu erstellter Kampagnenkoffer enthält Materialien die für Aktionen und Veranstaltungen genutzt werden können. Unter anderem Wahlprüfsteine, Aktionsvorschläge, Logos und ein Positionspapier zum Umgang mit der AFD.


 

 

Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zu syrischen Kriegsdienstverweigerern

16.12.2020

Eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom 19.11.2020 verdeutlicht, dass viele syrische Geflüchtete, die in der Vergangenheit nur noch einen subsidiären Schutzstatus erhielten, zu Unrecht benachteiligt wurden.
Auch unter dem Gesichtspunkt des Familiennachzugs sollten Betroffene nun überlegen, ob sie einen Asylfolgeantrag stellen wollen.
Diese Option gibt es aber nur noch bis zum 19.02.2021, denn bis dahin müsste ein Asylfolgeantrag gestellt worden sein.

Bitte helfen Sie, diese Information zu verbreiten!

Kurzinformation auf Arabisch
https://fluechtlingsrat-bw.de/wp-content/uploads/2020/12/2020-12-01-Syrien-EuGH-Arabisch-.pdf

Mehr zum Hintergrund auf der Homepage von „Pro Asyl“
https://www.proasyl.de/news/erfolg-vor-dem-europaeischen-gerichtshof-entscheidung-zu-syrischen-kriegsdienstverweigerern/

Pressemitteilung des Europäischen Gerichtshofs 
https://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2020-11/cp200142de.pdf

Musterschriftsatz für einen Asylfolgeantrag von „Pro Asyl“
Download Asylfolgeantrag Musterschriftsatz EuGH-Urteil zu Syrien (für Betroffene ohne RA)

 


 

Gemeinschaftsunterkünfte sind keine Lernorte

15.10.2020

Der Umgang mit der Corona-Pandemie forderte auch den AGDW e.V. und seine Mitarbeitenden.

Frau Karin Dressel, Geschäftsführerin des AGDW e.V., beschreibt in dem beigefügten Artikel des PARITÄTinform des Wohlfahrtsverbandes DER PARITÄTISCHE BADEN-WÜRTTEMBERG die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen und den Alltag mit Corona in den Unterkünften und bei den Beratungen.

Bitte lesen Sie weiter in dem beigefügten Artikel.

AGDW im Umgang mit Corona

Quellenangabe: PARITÄTinform September 2020, Seite 27